Wie Ihr in „Der lange Weg zum StrickStrand“ lesen konntet, war meine Grundidee gestrickte Taschen zu verkaufen: denn Taschen strickt man mit dickerer Wolle und ist schneller fertig – dachte ich …

Aber ich habe meine Ansprüche an eine Tasche: innen wollte ich ein Futter mit Innentäschchen und Reißverschlüssen; außen wollte ich gute Schnallen und Taschenfüßchen, die strickgefilzten Henkel meiner ersten Tasche waren mir zu globig. Ich wollte Taschen, die auch selbständig stehen können oder geformt sind wie eine Skulptur. Deshalb musste ich mich mit dem Thema der Stabilisierung des weichen Wollfilzes befassen. Ich habe mich immer mehr in das Material Leder eingearbeitet, erlernte Sattlernähte, ersteigerte eine uralte Schuhrepariermaschine und lernte damit umzugehen – leider selten nutzbringend bei der Verbindung von weicher dicker Wolle mit steifem glatten Leder. Um meine Geigenfingerspitzen zu schonen und um ein gleichmäßiges Nahtbild zu erhalten, loche ich seitdem mein Leder mit der Maschine vor dem Nähen vor. Sehr aufwendig ist das!

Deshalb suchte ich nach fertigem Ledertaschenzubehör. Das war schwierig.

Ich konnte nur verschiedenste kleine Händler im Netz finden. Meine Portokosten waren wegen meiner Kleinbestellungen horrend und einen Großhändler für Zubehör, das ich dann weiterverkaufen kann, bzw. dass die Taschen dadurch nicht zu teuer würden, habe ich nicht gefunden. Pro Tasche steckt dadurch teilweise über 100 € an Materialkosten. Das ist noch nicht alles: die Händler habe ich nicht gekannt – ich musste mich auf ihre Versicherungen „Ja – das ist echtes Leder“ verlassen und konnte das nicht nachweisen.

Als dann noch „Dawanda“, der Pool meiner meisten Händler, aufgelöst wurde war das fast das „Aus“ meiner Taschen.

Erst dieses Jahr habe ich „miyako“ entdeckt: die Firma von der ich nun meine Griffe und Gurte bekomme, sie sind aus echtem Leder und Ihr bekommt sie in zehn Farben im Shop. Die Firma habe ich bei der Händlermesse in Köln dieses Jahr kennengelernt: wir konnten uns die Griffe genau anschauen, ich drehte immer mit den gleichen Menschen in Kontakt. Es ist ein kleines Unternehmen. Bis auf das ich weiß, dass es französisches Leder ist und schonend und hautfreundlich gegerbt, habe ich auf meine vielen Fragen noch keine Antwort bekommen. Aber ich vertraue ihnen: die Firma entstand aus dem nachhaltigen Thema der Müllfreiheit und Wiederverwendbarkeit – Furoshiki- die Kunst des Verpackens mit Stoff.

Ich kann dieses Lederzubehör selbst nutzen, aber auch verkaufen, denn man kann sie ohne Sattlernaht mit den gestrickten und genähten Taschen verbinden durch Oxfordschrauben (geschraubte Nieten). Als Werkzeug braucht Ihr dazu nur etwas Spitzes um das Loch für die Schraube zu bohren. Ich fange an mit einem Körner (Ihr könnt auch Eure Zirkelspitze o.ä. nehmen), und mache weiter mit einem Kreuzschlitzschraubendreher (den habt Ihr sicherlich, vielleicht sogar an Eurem Taschenmesser).

Was man sonst so braucht an Metallzubehör kaufe ich in etwas größerer Menge ein: z.B. Füßchen, Schnallen, Hohlnieten und Magnete habe ich in mehreren Farben und kann sie Euch in kleineren Mengen bereits im Shop anbieten.

Auch Reißverschlüsse und andere „Klein-Kurzwaren“ habe ich in großen Mengen und kann sie Euch verkaufen. Diese Kleinteile werden erst nach und nach im Shop ankommen, sind aber beim Tag der offenen Tür bereits erhältlich. Stoffe und Vlies bekommt ihr bei anderen Händlern. Das kann ich nicht in Verkaufsmengen lagern.

Vielleicht inspiriert die eine oder andere meiner Taschen Euch selbst eine zu stricken oder zu nähen. Strickfilz Tipps findet Ihr dazu in meiner Strickfilzbroschüre oder Ihr kauft ein Taschenstrickpaket mit Anleitung und Wolle. Die Henkel und Gurte könnt Ihr Euch dann dazu bestellen oder selbst stricken oder häkeln.

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